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PREMIERE DI 25.10. 19:30 Uraufführung

2h50min (inkl. Pause)

€ 24 - € 14

DAS IST DAS LEBEN

Milena Jesenská in Prag

Hörprobe
00:00 / 01:49
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© Reinhard Winkler

Zum Stück

In DAS IST DAS LEBEN widmen wir uns der mutigen Journalistin und Widerstandskämpferin Milena Jesenská in ihren verbleibenden zwei Lebensjahrzehnten zwischen 1924 und 1944. Nach Kafkas Tod und ihrer Scheidung von Polak ist sie aus Wien in ihre Geburtsstadt Prag zurückgekehrt. Dort herrscht nun eine große Aufbruchsstimmung und auch Milena will sich von alten Mustern befreien und in einer neuen Zeit neu zu leben beginnen. Als Idealistin baut sie mit am Traum der europäischen Avantgarde, den technischen Fortschritt mit Humanität zu versöhnen. Um die Emanzipation der Frauen voranzutreiben, nimmt sie sich kein Blatt vor den Mund und bringt frischen Wind in ihre konservative Tageszeitung. Ihr Lesepublikum ist begeistert und empört. Wie früher als Bürgerschreck wirkt Milena polarisierend, die Jesenská ist wieder in der Stadt.

Nach einer kurzen Hochzeit mit Jaromir Krejcar, einem enthusiastischen Architekten der Moderne, bricht ihre glückliche Welt plötzlich zusammen. Mit der Geburt der kleinen Honza 1928 erkrankt Milena schwer und wird Morphium süchtig. Es sind harte Jahre, in denen sie alles verliert, ihren Job, ihren Mann, ihre Wohnung, nicht aber ihre Ideale und ihren Tatendrang. Sie schließt sich der Kommunistischen Partei ihres Landes an und kümmert sich nun verstärkt um die drängenden sozialen Themen der Arbeiterschaft. Dass sie sich dabei immer mehr in ideologischen Phrasen verliert, nimmt sie in Kauf. Denn obwohl sich die Partei in den harten Moskauer Kurs eingeschwenkt hat, träumt Milena weiter den romantischen Traum des Sozialismus.

Als sie aber ihren neuen Lebensgefährten, Evžen Klinger, verlassen soll, weil der ein Trotzkist ist, unterwirft sie sich nicht länger der Parteidisziplin. Sie ohrfeigt ihren Chefredakteur und ist nun auch bei den linken Zeitungen untendurch. Es folgen bitterarme, verzweifelte Jahre, in denen Milena Bettelbriefe anstatt ihrer Artikel schreiben muss und fast ihren ganzen Freundeskreis verliert. Hungernd und frierend sitzt sie in ihrer Einzimmerwohnung und übersetzt Bücher für kleine Verlage, die ihr das Honorar nicht zahlen können. Aber Milena ist zu stolz, ihren reichen Vater um Hilfe zu bitten, der sie zwar liebt, aber straft, weil er mit ihrem Leben nicht einverstanden ist.

Doch 1937 scheint sich alles wieder zum Guten zu wenden. Peroutka erinnert sich an sie, ihr beruflicher Weggefährte der ersten Stunde, und holt sie zurück auf die journalistische Bühne. In seinem renommierten demokratisch-liberalen Wochenblatt kann Milena nun ihr großes Talent in der kritischen politischen Analyse zeigen. Sie erwirbt sich das Vertrauen ihrer Leserschaft zurück und gewinnt wieder mehr Boden unter den Füßen, auch wenn das ganze Schiff arg zu schwanken begonnen hat. 1933 ist nämlich Adolf Hitler in Deutschland an die Macht gekommen, in den Sudetengebieten brodelt es gewaltig und das Unheil zieht wieder über Europa herauf…

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Termine

FR 20.01. 19:30

DI 31.01. 19:30

DO 16.02. 19:30

SO 26.02. 17:00 zum letzten Mal

Produktionsteam

SCHAUSPIEL Simone Neumayr, Rudi Müllehner

STÜCK & INSZENIERUNG Cornelia Metschitzer

TECHNIK Michael Kment, Lisa Ryzy

PRODUKTION Tribüne Linz

Fotos © Reinhard Winkler

Pressestimmen

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