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© Leopold Spoliti
MALALA von Flo Staffelmayr
Theaterstück für das Recht auf Bildung und gegen Extremismus
für alle von 10 - 100
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INFOS
WIEDERAUFNAHME
DO 07.11. 10:00
TERMINE
SO 17.11. 17:00
DI 19.11. 10:00
MI 20.11. 10:00
DI 17.12. 11:00
FR 20.12. 10:00
MI 22.01. 10:00
MO 27.01. 10:00
Weitere Schülervorstellungen auf Anfrage.
Das beste Mittel gegen Extremismus und Terrorismus ist Bildung für die nächste Generation. Malala
Dieses Theaterstück erzählt die Geschichte von Malala Yousafzai aus Pakistan. Es ist eine wahre Geschichte, die zum Glück gut ausgegangen ist und die niemanden unberührt lässt. Sie handelt davon, dass es möglich ist, dem religiösen Extremismus und Terrorismus durch Bildung wirkungsvoll entgegenzutreten. Wir erfahren, wie Malala sich schon als Kind für das Menschenrecht auf Bildung einsetzt und wie sie ihre Angst vor der Terrormiliz Taliban verliert. Denn Malalas Waffen im Kampf gegen Gewalt und Unterdrückung sind stärker als Bomben und Messer und Maschinengewehre. Es sind Bücher und Stifte und Sätze, die so schlicht und ergreifend sind, dass auch jeder Erwachsene viel lernen kann.
Klar, sensibel und auch humorvoll können mit diesem Theaterstück Vorurteile widerlegt, zu kritischem Hinterfragen ermutigt und die Lust auf Bildung geweckt werden. Und es kann gezeigt werden, dass Gleichberechtigung zwischen Mädchen und Buben auch eine Frage von Bildung ist.
Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern. Malala
UNSERE INSZENIERUNG
Unsere Inszenierung stellt Flo Staffelmayrs Stück einem Publikum ab zehn Jahren vor. Sie eignet sich aber auch sehr gut für ältere Jugendliche und auch Erwachsene können aus Malalas Geschichte viel lernen. Dass diese Geschichte gut ausgegangen ist und dass Malala für ihr tolles Engagement bis heute rund um den Erdball bewundert wird, kann dem jungen Publikum eine positive Perspektive geben und Malala als Vorbild zeigen.
Von Flo Staffelmayr ursprünglich als Monolog für eine Schauspielerin konzipiert, spielen wir sein Stück in der Tribüne Linz als Zwei-Personen-Bühnenstück mit einer weiblichen Schauspielerin und einem männlichen Schauspieler (und Musiker). Das wichtige Thema Gleichberechtigung kann dadurch besonders plastisch ausgespielt werden.
Dabei wird in einer Rahmenhandlung der Spieler von der Spielerin motiviert, unter ihrer Anleitung Malalas Geschichte durchzuspielen und dafür eine imaginäre Reise nach Pakistan anzutreten. Der Junge hätte zwar lieber die Geschichte eines männlichen Helden gehabt, aber das Mädchen ist ein Fan von Malala und kann den Spielgefährten immer mehr mitreißen, sich auf Malalas fremde Kultur und Religion in dieser vermeintlichen „Mädchengeschichte“ einzulassen. Dafür legt der Junge auch immer öfter sein Handy aus der Hand bzw. verwendet es dafür, um sich über andere kulturelle Lebenswelten zu informieren.
Das meiste Wissen jedoch holen sich die beiden immer noch ganz old-school-mäßig aus den Büchern, die Malala so gern hat. Lernen und Bildung als zweites großes Thema des Stücks werden dabei als lustvoll erlebt und das live gewonnene Wissen wird gleichzeitig mit dem Publikum über Hintergrund-Projektionen geteilt.
In vielen Rückblenden verwandelt sich das Mädchen sodann in Malala, mit der es sich sehr identifiziert und der Junge in andere Figuren, die in Malalas Leben eine Rolle spielen: in den lustigen Schulbusfahrer, den besorgten Bruder, den weisen Großvater, aber auch in einen gemeinen Marktverkäufer oder einen religiösen Extremisten. Die Grenzen zwischen Rahmen- und Binnenhandlung verschwimmen dabei immer mehr und als Malala ins Fadenkreuz der Taliban gerät, ist der Junge erschrocken, wie viel Spaß es ihm macht, den Macho zu spielen und sogar mit der Waffe (zweckentfremdeter Mikrofonständer) zu hantieren. Andererseits versetzt er sich auch empathisch in Malalas Bruder, der seine Schwester nicht verlieren will.
Man kann viel über sich selbst und die anderen lernen in diesem Stück, das anhand einer realen und berührenden Geschichte viele brennende zeitgenössische Themen auf die Bühne bringt, denen man sich hier auf spielerische Weise stellen kann.
SCHAUSPIEL
Lisa Kröll, Rudi Müllehner
GITARRE
Rudi Müllehner
INSZENIERUNG
Cornelia Metschitzer
LICHT- & TONDESIGN
Lisa Ryzy
VORSTELLUNGSTECHNIK
Elias Krenn, Lisa Ryzy
ASSISTENZ REGIE & TECHNIK
Sofia Ninou
AUFFÜHRUNGSRECHTE
Bühnenverlag Weitendorf, Hamburg
PRODUKTION
Tribüne Linz
© Reinhard Winkler
Flo Staffelmayr wurde in Frankreich geboren und lebt heute in Österreich. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften war er mehrere Jahre selbst als Schauspieler auf der Bühne, wählte dann aber die Laufbahn als freier Dramatiker und Regisseur. Für seine Stücke und Arbeiten erhielt er Auszeichnungen und Stipendien (u.a. mehrfach den Stella sowie den Jungwild Förderpreis für sein Debüt "Pietro Pizzi"); sie sind fester Bestandteil der Spielpläne im deutschsprachigen Kinder- und Jugendtheater.
Flo Staffelmayr greift in seinen Texten gern politische Themen und gesellschaftliche Moden auf, überhöht sie durch seinen lust- und kunstvollen Umgang mit dem Material der Sprache und gibt ihnen dadurch eine Allgemeingültigkeit, die weit über den tagesaktuellen Ausgangspunkt hinausweist.
Quelle: https://www.kindertheater.de/stuecke-und-autoren/autor/flo-staffelmayr.html
INTERVIEW MIT FLO STAFFELMAYR
Was reizt dich daran Theater für ein junges Publikum zu machen und auch vor komplexen Themen wie Religion und religiösem Extremismus nicht zurückzuschrecken?
Die Fantasie, die offene Herangehensweise, die direkte Rückmeldung und die noch geringe „Verkopftheit“ sind für mich Gründe, warum ich gerne mit und für junges Publikum arbeite. Des Weiteren kann man als politischer Mensch und Theatermacher bei der Jugend mit für sie brisanten Themen noch viel bewegen.
Warum ein Stück über Malala Yousafzai? Worin liegt für dich die Besonderheit oder auch die Faszination an der Person Malala?
Bei dem Stück „Malala“ war mir wichtig ein Plädoyer für Bildung, für Gleichberechtigung, für den Islam, aber gegen Extremismus zu machen. Dafür eignet sich die Geschichte der jungen Heldin wunderbar. Wenn man ihre Geschichte auf diese Punkte herunterbricht, in die für die Kinder ferne Welt Pakistans setzt, lassen sich die Inhalte für ein junges Publikum wunderbar transportieren. Die Schwierigkeit beim Erarbeiten war es, den Unterschied zwischen Islam und Extremismus herauszuarbeiten, weil es ja auch Ziel war, den Islam so darzustellen, wie er von vielen gelebt wird und nicht, wie er manchmal von Andersgläubigen wahrgenommen wird. In der Kernbotschaft ist es aber auch kein Pro-Islam-Stück, sondern eines für Religionsfreiheit und Selbstbestimmtheit. In einer Zeit, in der das tägliche In-die-Schule-Gehen in unseren Breitengraden für viele vielleicht als mühsam oder lästig empfunden wird, ist es wichtig, die Geschichte von Malala zu zeigen. Denn dadurch wird der Wert von Bildung wieder ins rechte Licht gerückt und es wird ein junges Mädchen gezeigt, das dafür sogar fast ihr Leben gelassen hat.
Warum ist es für dich wichtig gewesen ein Stück zu schreiben, das sich nicht nur mit Bildung, sondern auch mit Religion auseinandersetzt?
Das Thema Religion ist deshalb wichtig, weil der Glaube leider immer wieder als Rechtfertigung für Diskriminierung, Ablehnung, Ausgrenzung und Ungleichbehandlung herangezogen wird. Religionen haben im Laufe der Geschichte immer wieder das Thema Bildung an sich gerissen, um die Inhalte zu bestimmen, um den Personenkreis der „Gebildeten“ mitbestimmen zu können, um eigene Wahrheiten zu propagieren. Denn Bildung ist Macht. Lasst es mich auf eine Aussage reduzieren: Wenn Menschen ungebildet sind, kann ich ihnen alles Mögliche einreden und das darf nicht passieren.
Quelle: Hansen, Janea. „Begleitmaterial zur Vorstellung MALALA.“ DSCHUNGEL WIEN. Theaterhaus für junges Publikum.